![]() |
Hamish Hamilton, 2014. 384pp |
Dabei ist es vollkommen egal welchen der beiden Teile man zuerst liest; besonders im Ebook ist das gut gelöst, kann man sich doch frei entscheiden womit man anfängt. In der Printversion ist das ähnlich gelöst, da es zwei Versionen gibt in denen die Erzählperspektiven unterschiedlich angeordnet sind.
Erinnert hat mich der Roman somit an Danielewski's Only Revolutions, auch wenn Smith eindeutig die bessere Schriftstellerin ist. Warum ich dennoch nur vier Sterne vergebe hat mehrere Gründe.
Zum einen ist der Renaissanceteil ein Wirrwarr aus stream-of-consciousness-Passagen und einer Vielzahl von Anleihen aus Ideen der Zeit. Dieser Teil erinnert somit mehr an Schreiber jenes Zeitalters und ist entsprechend schwer verdaulich. Trotzdem ist gerade die Andersartigkeit dieses Teiles das wichtige: Selten liest man so einzigartige Prosa! Der zweite Teil der in den 1960er Jahren spielt ist letztendlich viel normaler und bekömmlicher für den Leser, gleichzeitig wird die Erzählung somit aber auch zum Einheitsbrei. George ist ein Standardcharakter aus der Feder Smith's, ähnlich derer in The Accidental.
Zum vollständigen Verstehen und Genuss dieses Romans empfiehlt sich mehrmaliges Lesen, da die Erzählstränge stark miteinander verknüpft sind. Das Buch hat immer ein paar Asse im Ärmel und lässt dem Leser keine Ruhe seine vielen Fragen adäquat zu beantworten. How To Be Both hat mich die letzten Tage nicht losgelassen. Dieses Buch hätte den Booker definitiv verdient.
★★★★☆
Buy: Amazon DE
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen